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Gedanken am Dienstag, den 25. Juli, einen Tag nach dem Legen des ersten Steines
Ich bin sehr erschöpft und fühle mich gerädert. Trotzdem erfüllt mich tiefe Zufriedenheit.
Was war gestern anders? ( als die 5 vorigen Male in den letzten 4 Monaten)
Zum ersten Mal fühlte ich mich nicht mehr als Fremder, als Eindringling, sondern war auf gewisse Weise 'zu Hause'.
Das schlichte Anwesendsein, im Gegensatz zu meinem anfänglichen Herantasten, war ein befriedigender und ausgeglichener Zustand.
Ich war nicht mehr fremd und unerwünscht wie sonst, ich gehörte jetzt zu diesem Ort, als würden der Ort und ich sich langsam nähern und verbinden.
Das Finden meiner eigenen Spuren von früheren Aufenthalten vermittelte mir ein starkes Gefühl der Sicherheit.
Die Entdeckung, daß trotz aller Veränderungen durch das große Unwetter, meine Spuren von Dauer waren, war sehr befriedigend gewesen und erschien mir wie ein Willkommensgruß.
Das Auflegen der Steine in einer Linie, mit der Absicht einen Wall zu errichten, das Ende des reinen theoretischen Arbeitens durch das Hinzukommen von aktiver körperlicher Tätigkeit, war ungemein erlösend.
Beim Betrachten der frühen Formen des neuen Zeichens am Abend hatte die ganze Arbeit das erste Mal seit Monaten so etwas wie Sinn.
Es war mir zum ersten Mal gleich, was herauskommen würde. Die Bedenken und Zweifel, von Beginn an quasi Teil des Projektes, waren in diesem Moment verschwunden.
(Sie sollten wiederkommen!)
Plötzlich hatte sich alles vergegenwärtigt und der Sinn verbarg sich im Moment.
Diese laute Frage nach dem Sinn war beantwortet.
Jetzt machte es Sinn, einfach zu wissen, wiederkommen zu müssen, um diesen Wall weiterzubauen, und zu beobachten, wie er sich den Gewalten und der Zeit trotzend, verändern würde.
Die Zunahme der Ordnung durch meine Tätigkeit im ständigen Dialog mit der Abnahme der Ordnung durch die Natur.
Der Gehalt der Ordnung nimmt immer ab. Ich stelle mich dagegen und ordne!
Ich ordne im Wissen, nichts ordnen zu können.
Die Gerade ist die auffälligste Form der Zeichensetzung in der scheinbar ungeordneten Ebene des Geschiebes.
Die gerade Linie veranschaulicht sehr deutlich jede Veränderung, bei der geringsten Abweichung ist sie eben keine mehr.
Das nimmt das menschliche Auge sehr schnell wahr.